Ausflug nach Appenzell – Bayerisch-alemannische Freundschaft gefestigt

Bayerisch-alemannische Freundschaft gefestigt

Trachtler und Musikanten auf Gegenbesuch beim Jodlerclub Teufen im Appenzeller Land.

 

Ruhpolding. Nun hat es doch noch geklappt: Eine stattliche Abordnung des Trachtenvereins D’Rauschberger-Zell machte sich per Reisebus auf zum mehrmals verschobenen Gegenbesuch zu den Freunden des Jodlerclubs Teufen im Appenzeller Land. Mit dabei waren Musikanten der Blaskapelle, vier Paare der aktiven Buam und Dirndln, die Goaslschnalzer mit musikalischer Begleitung sowie die Tanzgruppe der Historischen. Beide Vereine verbindet eine langjährige Freundschaft, die seit dem Jahr 2002 besteht und nun während eines Wochenendes intensiv gefestigt wurde. Offizieller Anlass der Einladung war das Frühlingskonzert in der evangelisch reformierten Kirche, das der Jodlerclub zusammen mit den Gästen aus Ruhpolding gestaltete. Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn waren alle Plätze belegt, denn die Darbietungen der Gäste aus dem Chiemgau wollten sich die vielen Zuhörer nicht entgehen lassen. Und sie wurden nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Denn was während des zweistündigen Programms an traditioneller Volksmusik, Gesang und Tanzeinlagen geboten wurde, war schon allerfeinste Sahne. So ergänzten sich die volltönenden „Zäuerli“ (Lieder) und dahinfließenden Naturjodler der Gastgeber wunderbar mit der bayerisch-böhmischen Blasmusik der Rauschberger Trachtenkapelle unter der Leitung von Stefan Huber, die gleich zu Anfang die prächtige Stimmung vorgab. Schneidige Einlagen der Aktiven Gruppe, lautstarke Darbietungen der Goaslschnalzer  sowie gekonnte Tanzformationen der Historischen Gruppe wechselten sich immer wieder ab mit den etwa 30 stimmgewaltigen Männern des Jodlerclubs Teufen. Ihr Präsident Markus Wild und Sepp Lanzinger von der Historischen Gruppe führten durch den Abend. Lanzinger erzählte vom Anfang der bayrisch-alemannischen Verbindung und machte die   Zuhörer mit Tracht und Brauchtum der Gäste vertraut.  Erst nach einigen Zugaben entließen die begeisterten Zuhörer die Mitwirkenden in den Pfarrsaal der katholischen Gemeinde, wo ein überaus zünftiger Ausklang noch spät in die Nacht stattfand. Einige lernwillige Schweizer erhielten dabei sogar das erste Semester im „Banggeitanz“.  Dichtgedrängt wie die Konzertfolge war auch das übrige Programm mit der Besichtigung der Schaukäserei in Stein mit Appenzeller Käsefondue, der Ortsführung durch Appenzell und der Fahrt in die Gegend von Urnäsch, wo zu Mittag eine typische Spezialität aufgetischt wurde: Siedwurst mit Älplermaggaronen und Apfelmus.

Der Sonntagvormittag war dann dem herzlichen Gottesdienst in der katholischen Kirche von Teufen vorbehalten, den der Jodlerclub und die Trachtenkapelle gemeinschaftlich mitgestalteten. Der anschließende bayerische Frühschoppen mit Weißwürscht und Brezen, zu dem nochmal die Trachtenkapelle aufspielte, bildete den Abschluss eines völkerverbindenden Besuchs, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn der Hausberg der Appenzeller, der 2.500 Meter hohe Säntis meistens sein schneebedecktes Antlitz verbarg. Zurück ließen die Ruhpoldinger nicht nur eine klingende Visitenkarte ihres Heimatortes, sondern auch eine Menge Exemplare der „O‘kema“-Gästebroschüre, um so manchen Schweizer zum Urlaubmachen am Rauschberg zu animieren.   ls