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Gründerzeit
1903In Ruhpolding wurde der erste Trachtenverein im Jahre 1893 durch den Forstmeister Bartolomae gegründet. Man nannte diesen Verein „Die Miesenbacher“ nach der alten Bezeichnung für die Weiße Traun. Das Vereinsleben muss sich vor allem in Mayergschwendt und im Ortskern abgespielt haben. Erst 1883 waren die drei selbständigen Gemeinden Ruhpolding, Zell und Vachenau zusammengelegt worden. Diese neue politische Gemeinde war noch nicht zusammengewachsen und es gab vor allem in Zell noch ein ausgeprägtes Streben nach Eigenständigkeit. Nach mündlicher Überlieferung einiger Gründungsmitglieder waren die Gegensätze zwischen den „Dorferern“ – wie man die Bewohner des Ortskerns und des Geschäftsviertels nannte und der bäuerlichen Bevölkerung von Zell und Vachenau immer noch sehr groß. Der Broibauer Rupert Reischl (1885 – 1976) berichtete noch mit 90 Jahren, dass die Burschen vom Zellerboden bei den Tanzveranstaltungen nicht so gerne gesehen waren und es auch häufig zu Raufereien kam. So taten sie sich zusammen und gründeten am 22.11. 1903 einfach einen eigenen Verein in Zell, wo es ja von alters her eine eigene Kirche und ein Wirtshaus gab, auf das der Rauschberg herabschaute, nach dem nun dieser neue Verein benannt wurde.
Gründungsvorstand war der Triftschustersohn und damalige Bürgermeister Mathias Huber. Die Vorstände wechselten aber in der Folgezeit recht häufig und Franz Embacher, der im Kassenbuch als erstes Gründungsmitglied eingetragen ist, erzählte immer wieder es sei ihnen vor allem um die Geselligkeit gegangen und sie hätten immer alles miteinander ausgemacht. Die Mitgliederzahl stieg innerhalb der ersten Jahre schnell auf über einhundert an, obwohl eine Aufnahmegebühr erhoben wurde. Die Plattlerproben und Vereinskranzl beim Zellerwirt waren immer recht lustig und brachten auch bald etwas Geld in die Vereinskasse. Zu den auswärtigen Festlichkeiten sind unsere Gründungsmitglieder oft mehrere Stunden zu Fuß gegangen oder später mit dem Radl gefahren. Neben den eigenen Aktivitäten trug auch die großzügige Förderung durch die Familie Bredt dazu bei, dass sich der junge Verein so gut entwickeln konnte.
Gründerzeit
In Ruhpolding wurde der erste Trachtenverein im Jahre 1893 durch den Forstmeister Bartolomae gegründet. - 1908
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Gründung Historischen Gruppe
1910Bartholomäus Schmucker kümmerte sich bereits kurz nach der Vereinsgründung um die Wiederbelebung historischer Trachten. Somit entstand noch vor 1910 die Gruppe der „Historischen“. Schmucker ging es vor allem darum, dass die historischen Trachten in ihrer ganzen Vielfalt getragen werden sollen. Durch Ihn waren unsere Historischen farbenprächtig und zahlreichbei vielen Anlässen vertreten. Auch betonte er immer, dass der persönliche Geschmack beim Tragen der Trachten nicht zu kurz kommen dürfte.
Gründung Historischen Gruppe
Bartholomäus Schmucker kümmerte sich kurz nach der Vereinsgründung um die Wiederbelebung historischer Trachten. - 1913
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Erstes Waldfest
1919Aufgrund des Unternehmungsgeistes und der Liebe zur Pflege herzlicher Geselligkeit der Rauschberger wurde bereits 1908 am Seehaus ein Seefest am Pfingstmontag veranstaltet. Daraufhin kam es 1919 zum ersten Waldfest im Gasthaus Fritz am Sand. Vor dem ersten Weltkrieg veranstaltete dieses Fest immer der Radfahrverein. Durch die Übernahme der Trachtler veränderte sich das Programm der Veranstaltung. Unterhalten wurden die Besucher mit Blasmusik, Plattlern, Volkstänzen. Auch beim Buam- und Diandllaufen, Sackhüpfen, Kegelscheiben und anderen Späßen ging es immer lustig zu
Erstes Waldfest
Das erste Waldfest im Gasthaus Fritz am Sand. - 1925
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Aufstellung des ersten Rauschbergkreuzes
1934Unser Verein ist nach dem Hausberg des Ruhpoldinger Tales benannt und sein Gipfelkreuz hat immer eine wichtige Rolle im Vereinsleben gespielt. Im Jahre 1907 ist erstmals ein ganz einfaches Kreuz errichtet worden. Dies geschah sozusagen als Privatinitiative. Am 10.06.1934 wurde dann erstmals von den „Zellerern“ ein Kreuz aufgestellt und mit kirchlichem Segen eingeweiht. Trotz der beginnenden nationalsozialistischen Herrschaft sind damals 500 Gläubige zu Fuß auf den Rauschberg gestiegen.
Dieses zweite Kreuz ist dann im Winter 1945/46 von einem Sturm umgerissen worden und es war klar, dass wieder ein neues Gipfelkreuz aufgestellt werden sollte. Bei der Generalversammlung am 26.12.1945 wurden die Brüderpaare Sepp und Isi Gruttauer (Häusler) sowie Schorsch und Hans Sojer (Auer) beauftragt die vergoldeten Halbkugeln, die das Kreuz an den drei Enden zierten herunterzuholen. Keine leichte Aufgabe mitten im Winter. Sie sind am nächsten Tag „aufeg’wachet“, den Abstieg erleichterten sie sich dadurch, dass sie sich auf die Kugeln setzten und die Rossgasse hinuntergerutscht sind – sicher eine sportliche Meisterleistung. Bartholomäus Schmucker jun. erneuerte die Vergoldung, was „in der schlechten Zeit“ nur möglich war, weil mehrere Bauern aus den Reihen unserer Mitglieder Butter spendeten. Die Zellerbäuerin stiftete sogar 50 Pfund, damit man das Material zum Vergolden eintauschen konnte, das der Weinseis Bascht brauchte.
Im Frühjahr suchte man am Rauschberg eine geeignete Lärche und wurde neben dem Ebensteig nahe des Hutzenauerkasers am Südhang fündig. Der Baum sollte wegen des mühseligen Transportes nicht zu weit vom Gipfel entfernt sein. Das Umschneiden erwies sich auch wesentlich schwieriger als erwartet. Die Wiegensäge kam immer wieder ins Stocken, da die Lärche so viel Pech absonderte („sie bächete“) – mangels Wasser mussten sich die beteiligten jungen Männer im wahrsten Sinne des Wortes „notdürftig“behelfen. Die Kreuzbalken wurden dann noch an Ort und Stelle gehackt und zum Gipfel transportiert (der Langbalken mit dem Muli, der Querbalken auf den Schultern getragen).
Oben angekommen ergaben sich neue Schwierigkeiten, da der Sand, den der Rappl Michei (Rauchenbichl) neben dem Zement und einer Eisenschiene schon einige Tage vorher mit seinem Muli hinauftransportiert hatte, den Abhang hinuntergeschüttet worden war – die leeren Säcke lagen noch da. So mussten einige noch mal zur Goaßwand hinuntersteigen, neuen Sand zusammenkratzen und zum Gipfel hinauftragen. Allen Schwierigkeiten und der Sabotage zum Trotz konnte das Kreuz dann aber doch aufgestellt werden. Einige der alten Vereinsmitglieder beobachteten von unten wie sich das Kreuz bewegte und befürchteten schon, dass es den Jüngeren umgefallen sei. Am 29.06.1946 wurde das neue Kreuz unter großer Beteiligung der Bevölkerung Ruhpoldings eingeweiht. Obwohl man damals noch nicht mit der Rauschbergbahn fahren konnte sind etwa 1000 Ruhpoldinger mit dem damaligen Kooperator Anton Brandmüller hinaufgestiegen, um die Weihehandlung zu vollziehen. Es wurde aber auch ein fröhliches Fest und auf einer kurzerhand erstellten Bühne wurde getanzt und geplattelt. Alle waren noch froh über das Ende des Krieges und man gelobte immer am Fest Peter und Paul zum Gedenken an die gefallenen Vereinsmitglieder die Rauschbergmesse abzuhalten.
Bartholomäus Schmucker sen. hat dazu folgende Verse geschrieben:
Das Kreuz auf dem Rauschberg soll künden,
dass die Heimat der Helden gedenkt,
die ferne in fremden Ländern
ohne Kreuz in die Erde gesenkt
und die im Meere versanken
an Kretas felsigem Strand
und die in Afrika liegen
im heißen Wüstensand
und die in Russlands Weiten
erstarrt in Schnee und Eis
und die in Deutschland starben
ihr Grab kein Mensch mehr weiß.
Und niemand kann uns sagen,
wo ruhet ihr Gebein.
Das Kreuz auf dem Rauschberg soll allen
im Geiste ihr Denkmal sein.
Dieses Kreuz sollte 42 Jahre auf unser Tal herunterschauen – anlässlich der Bergmesse 1987 wurde aber festgestellt, dass das Holz, das dort oben allen Extremen der Witterung ausgesetzt ist, nicht nur „og’wedat“ sondern stark beschädigt war. Was lag näher, als für die Bergmesse im darauffolgenden Jahr ein neues Kreuz zu errichten. Georg Plenk (Kress) wurde die Organisation übertragen und er fällte am Thomastag eine 35 m hohe Lärche im richtigen Mondzeichen. Die „ Zimmermoastosag“ von Otto Plenk wurde letztmalig in Betrieb genommen und so konnten die Kreuzbalken durch Hans Stief und Sepp Gruttauer, der schon 1946 dabei war, fachgerecht geschnitten werden. Beim Zusammenbauen wurde der Sepp dann vom Geierstanger Siegfried sen. unterstützt, dessen Neffe Hubert die Inschrift „Ihr Berge und Höhen preiset den Herrn“ auf dem Querbalken schnitzte. Max Streibl stiftete eine Gedenktafel, auf der vermerkt ist, dass das Kreuz den Gefallenen der beiden Weltkriege gewidmet ist. Sigi Geierstanger jun vergoldete die Kreuzkugeln. Das alte Kreuz wurde abgebaut und am 17.06.1988 erfolgte die Aufstellung des neuen Kreuzes. Zuvor hatte es der Organisator mit dem Bulldog bis zur Skiabfahrt transportiert, dann kam Valentin Pointner mit zwei Pferden zum Einsatz – das eine von Josef Thullner (Plenker), das andere von Josef Zeller (Großgstatter). Zuletzt wurde das neue Kreuz auf den Schultern vieler Vereinsmitglieder auf den Gipfel getragen. Die Fotos zeigen eindrucksvoll wie viele Helfer begeistert mitgemacht haben.
Die Aktiven brannten am Vorabend der Rauschbergmesse wie schon 1934 und 1946 ein großes Bergfeuer ab und hielten Wache.
Zur Einweihung des neuen Gipfelkreuzes am 19.06.1988, die Pfarrer Josef Mühlbacher vornahm, kamen wieder etwa 1000 Gläubige – diesmal waren aber viele Bahnfahrer dabei.Aufstellung des ersten Rauschbergkreuzes
Das erste Kreuz auf dem Rauschberg. - 1936
-
Neuanfang
1945Durch den Beginn des 2. Weltkrieges kam das Vereinsleben zum Erliegen. Der erste Vereinsjahrtag nach Ende des Krieges musste aufgrund der schlechten Lebensmittelsituation mehrmals verschoben werden. Die Angehörigen der Gefallenen und Vermissten sollten auf Wunsch der Vorstandschaft nach der kirchlichen Feier noch bewirtet werden. Um dies zu ermöglichen wurden unter den Vereinsmitgliedern Brot- und Fleischmarken gesammelt.
Bereits im Herbst 1945 begann das Vereinsleben neu aufzublühen. Beim Brandler und beim Fritz‘n wurde sobald es ging wieder geprobt. Auch fand am 16.12. diesen Jahres bereits eine Generalversammlung mit Neuwahlen statt. Vorstand Otto Pertl konnte sich einer einsatzfreudigen Mannschaft erfreuen und somit wurden Pläne für die Renovierungen von Almhütte, Kriegerdenkmal und Rauschbergkreuz geschmiedet. Im Februar des folge Jahres fand beim Neuwirt der erste Vereinsball statt. Darauf folgte ein Almtanz am Ostermontag im Kurhaus. 1947 feierte man die silberne Hochzeit des Vereinsvorstandes ganz im Stil einer „grünen“-Hochzeit. Der Saal des Hotel zur Post war brechend voll. Die Vereinsmitglieder schenkten dem Jubelpaar eine Zimmereinrichtung samt geschnitzten Kronleuchter, welcher den Sternentanz darstellte.
Die Mitgliederzahl stieg in diesen Jahren auf über 300 an. Dabei war es nicht ungewöhnlich, dass davon auch 200 Mitglieder an den Generalversammlungen teilnahmen. Der Vorstand Otto Pertl und seine Vorstandschaft konnten angesichts der anstehenden Planungen zum 50-jährigen Gründungsjubiläum zum Weitermachen bewegt werden.
Bild Festschrift Seite 13 Gruppenaufnahme Trachtenfest 1950
Neuanfang
Der erste Vereinsjahrtag nach Ende des Krieges. - 1953
-
Gründung Alphornbläser
1966Die Gebrüder Soja verwirklichten sich Mitte der 60er Jahre den Wunsch eine Alphornbläsergruppe zu gründen. Drei dieser seltenen Instrumente konnten am 14. Mai 1966 in Weisach/Oberstaufen erworben werden. Am 3. Juli gaben die beiden bei der Rauschbergmesse zusammen Ludwig Christlmeier bereits eine erste Kostprobe ihrer Fähigkeiten. Auch beim Gauheimatabend traten Sie noch im selben Jahr auf. Viele Auftritte im In- und Ausland folgten.
Gründung Alphornbläser
Die Gebrüder Soja verwirklichten sich Mitte der 60er Jahre den Wunsch eine Alphornbläsergruppe zu gründen. - 1971
- 2003
- 2019
-
50-Jähriges Schnalzerjubiläum
2023Ein herzliches vergelt´s Gott an alle, die zum guten Gelingen des Almkirtas beigetragen haben. Von Aufbau und Vorbereiten bis zum Zamrama war es eine hervorragende Zusammenarbeit. Es wäre unmöglich, alle namentlich zu erwähnen die durch ihre tatkräftige Mithilfe solch eine Veranstaltung überhaupt möglich machen. Unser Verein hat zusammen mit Ringsgwandl Alex, welcher uns die Kutschenfahrt für groß und klein ermöglicht hat, unserer Musi und den verschiedenen Schnalzergruppen bei idealem Wetter unserem Ort und den Gästen aus nah und fern ein schönes Fest geboten. Der rundum gelungene Almkirta wird allen Mitwirkenden und Besuchern in guter Erinnerung bleiben. Nochmals vielen Dank an alle.50-Jähriges Schnalzerjubiläum
Nachgeholtes 50-Jähriges Schnalzerjubiläum im Rahmen des Almkirta
- 1903
-
Erste Fahnenweihe
1908Bereits im Jahr1908 stiftete diese Malerfamilie für die „Zellerer“ eine Fahne. Es war offensichtlich nicht ganz einfach den kirchlichen Segen für diese Vereinsfahne zu bekommen. Einer mündlichen Überlieferung von Matthias Staller an Fritz Kecht zufolge wollte der damalige Pfarrer von Ruhpolding die Fahne nicht weihen. Daraufhin ging der Vorstand nach Maria Eck und bat dort um die Weihe. Der Guardian des Klosters beruhigte ihn aber und konnte den Ortspfarrer überzeugen, dass es vernünftiger sei dem Ansinnen der Trachtler nachzukommen. So konnte die Fahnenweihe am 12.7. 1908 stattfinden.
Es sei hier angemerkt, dass die Vorbehalte der Geistlichen gegenüber dieser neuen Bewegung weit verbreitet waren und so kam es öfter nur zu feierlichen Fahnenenthüllungen statt der gewünschten kirchlichen Weihe. Es war das erste große Fest unseres Vereins, bei dem man 100 Mark für die Festmusik zahlte, und es wurden nicht weniger als 49 Pfund Pulver verschossen. Fünf Jahre später richteten die „Zellerer“ bereits das 23.Gaufest des Gauverbandes I aus.
Mit der Mitgliedschaft war automatisch eine Art Krankenkasse verbunden. Hatte man den Jahresbeitrag bezahlt so bestand ein Anrecht auf „Krankenunterstützung“. Dieser soziale Aspekt des Vereins spielte nach dem 1. Weltkrieg eine noch größere Rolle, denn die Hilfe wurde ausgedehnt und jeder Kriegsinvalide bekam eine Unterstützung von 40 Mark. Schwierigkeiten mit den Behörden haben im Laufe der Zeit zur Abschaffung dieser Unterstützungen geführt.
Die Frage, warum ein Trachtenverein eine Fahne braucht und wofür sie bei allen wichtigen Anlässen mitgetragen wird, darf hier sicher unbeantwortet bleiben. Fest steht, dass die Vereinsfahnen unseren Mitgliedern viel bedeuten und sicher immer auch ein äußeres Zeichen für den Zusammenhalt im Verein waren. Die Geschichte unserer Fahnen verdeutlicht aber auch in vieler Hinsicht auch unsere Vereinsgeschichte.
Betrachtet man die Fahnen einmal genauer, was im Allgemeinen nur selten möglich ist. So fallen bei allen drei Entwürfen zwei Dinge besonders auf. Auf der einen Seite finden wir einen Blumenkranz, in dem 1908 nur der Name des Vereins steht. Ruhpolding kommt dabei nur abgekürzt vor. 1953 und 1978 rückt das Ruhpoldinger Gemeindewappen in die Mitte und der Vereinsname findet außen herum seinen Platz. Auf der anderen Fahnenseite befindet sich jeweils ein Motiv von St. Valentin.
Zell ist sicher der siedlungsgeschichtlich älteste Ortsteil unserer Gemeinde. Der Name Zell geht vermutlich auf eine Mönchszelle zurück, die von Inzell aus gegründet worden sein mag. St. Valentin ist um vieles älter als alle anderen Kirchenbauten in unserem Tal, stammt das Langhaus doch noch aus der romanischen Epoche. Ob der „Voita“ – wie diese Kirche im Volksmund genannt wird – auch die erste Kirche Ruhpoldings war, vermag man heute nicht mehr zu sagen. Die jahrhundertelange Wallfahrt zur Kirche des heiligen Valentin und der danebenstehenden Leonhardikapelle sowie das immer wieder aufkommende Streben nach kirchlicher Selbständigkeit zeigen jedoch, welche Bedeutung dieser Kirche im Laufe der Geschichte zugekommen ist. Die Verbundenheit der Ortsbevölkerung spürt man heute vor allem beim Patrozinium und beim Georgiritt, der besonders festlich begangen wird.
Der Name unseres Hausberges leitet sich davon ab, dass es dort Erzvorkommen gab, unter anderem auch das Gemisch aus Blei und Galmei, das man Rausch nennt.
Eine Besonderheit unserer Fahnen ist der jeweilige Fahnenspitz – ein Kranz, der sich um ein Edelweiß rankt. Da diese Form bei den Modellen von 1908 und 1953 verwendet worden war, wollte man sie natürlich auch 1978 haben. So etwas Ausgefallenes war nur leider schwer zu kriegen und noch dazu sehr teuer. Franz Speckbacher wusste eine Gießerei, die in der Lage war, diese für uns traditionelle Form herzustellen. Aber natürlich kostete das wesentlich mehr Geld und die Kasse war im Vorfeld des Festes lehr. Unser Kassier Georg Kastner wusste sich aber wie schon manch anderes Mal zu helfen. Nach einer Beerdigung saß er mit dem damaligen Vorstand Sepp Lanzinger beim Leichentrunk im Gasthof „Alte Post“. Dabei sagte er nur „Mia müssen heit no an Stammtisch!“ Das taten sie dann später auch und dabei jammerte der Schorsch so lange bis es dem Bäcker Hias zu viel wurde und dieser fragte: „Was hast denn Damisch?“ Der Schorsch darauf: „Unser Fahnaspitz is boid teiriger wia ois andene!“ Daraufhin zog der Zellerbäck sein Scheckheft und wollte ihm den entsprechenden Scheck ausstellen. Das nun ließ unser Kassier nicht zu, weil er sich nicht nachsagen lassen wollte, diese Angelegenheit am Biertisch erledigt zu haben. Der großzügige Gönner wurde nochmals offiziell auf seinem Anwesen aufgesucht und die Finanzierung war gesichert. Auch die inzwischen wieder notwendig gewordene Renovierung hat Matthias Huber dankenswerter Weise übernommen.
Erste Fahnenweihe
Am 12.07.1908 wurde die erste Fahne der Zellerer geweiht. - 1910
-
Gaufest der D’Rauschberger Zell
191310-jähriges Stiftungsfest ( 23. Gaufest Gauverband 1)
1913 richtete der Gebirgstracht-und Krankenunterstützungs-Vereins ,,D’Rauschberger“ von Zell das 23. Gaufest des Gauverbandes I sowie das eigene 10. Stiftungsfest aus.
Das zusehende Gruppenfoto entstand vor dem Gasthof in Zell.
Gaufest der D’Rauschberger Zell
Das erste Gaufest der D´Rauschberger Zell. - 1919
-
Gründung Blechmusi
1925Aufgrund der Unzufriedenheit von Besucher und Vereinsmitgliedern mit der Ruhpoldinger Musikkapelle wurde die Trachtenkapelle D’Rauschberger Zell gegründet. Die Idee eine eigene Vereinsmusik zu gründen brachte Ludwig Jackl vor. Bereits acht Tage später ereignete sich im Faschingshäusl die Gründung der Kapelle. Das Amt des Kapellmeisters übernahm von 1925 bis 1931 Josef Purzeller.
Gründung Blechmusi
Die Trachtenkapelle D’Rauschberger Zell wird gegründet. - 1934
-
Bau des Vereinsheims Almhütte
1936Bilder und Text Chronik PDF von Konrad
In Gemeinschaftsarbeit, hauptsächlich der Holzknechte und Zimmerleute des Vereins, erstand die Almhütte mit dem Tanzboden. Sie ist seitdem Mittelpunkt der jährlichen Waldfeste an den Pfingstfeiertagen.
Bau des Vereinsheims Almhütte
Bau der Vereinshütte. - 1945
-
50-jähriges Gründungsfest
1953Festleiter: 1. Bürgermeister Josef Mayer
Stellvertretung Festleiter: 2. Bürgermeister Josef Eisenberger
50-jähriges Gründungsfest
50 Jahre Vereinsgeschichte. - 1966
-
Gründung Schnalzergruppe
1971Anfang der 70er-Jahre erinnerten sich die Burschen unseres Trachtenvereins an den alten Brauch die Fuhrmannsgoaßl unter musikalischer Begleitung zu schwingen. Die Ideengeber Georg und Hubert Fellner wurden sogleich von dem Priener Hans Emhart und dem bereits 60-jährigen Georg Speckbacher unterstützt. Dieser hatte bereits Erfahrung im Umgang mit der Goaßl durch seinen Beruf als Holzknecht, den er vor dem 2. Weltkrieg ausgeübte.
Gründung Schnalzergruppe
Anfang der 70er-Jahre erinnerten sich die Burschen unseres Trachtenvereins an den alten Brauch die Fuhrmannsgoaßl unter musikalischer Begleitung zu schwingen. - 1973
- 2013
- 2023
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50-Jähriges Schnalzerjubiläum
2023Ein herzliches vergelt´s Gott an alle, die zum guten Gelingen des Almkirtas beigetragen haben. Von Aufbau und Vorbereiten bis zum Zamrama war es eine hervorragende Zusammenarbeit. Es wäre unmöglich, alle namentlich zu erwähnen die durch ihre tatkräftige Mithilfe solch eine Veranstaltung überhaupt möglich machen. Unser Verein hat zusammen mit Ringsgwandl Alex, welcher uns die Kutschenfahrt für groß und klein ermöglicht hat, unserer Musi und den verschiedenen Schnalzergruppen bei idealem Wetter unserem Ort und den Gästen aus nah und fern ein schönes Fest geboten. Der rundum gelungene Almkirta wird allen Mitwirkenden und Besuchern in guter Erinnerung bleiben. Nochmals vielen Dank an alle.50-Jähriges Schnalzerjubiläum
Nachgeholtes 50-Jähriges Schnalzerjubiläum im Rahmen des Almkirta
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100-jähriges Waldfest
2019 -
110-jähriges Gründungsfest
2013 -
100-jähriges Gründungsfest
2003 -
83. Gaufest
1973und 70-jähriges Gründungsfest
83. Gaufest
und 70-jähriges Gründungsfest
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Gründung Schnalzergruppe
1971Anfang der 70er-Jahre erinnerten sich die Burschen unseres Trachtenvereins an den alten Brauch die Fuhrmannsgoaßl unter musikalischer Begleitung zu schwingen. Die Ideengeber Georg und Hubert Fellner wurden sogleich von dem Priener Hans Emhart und dem bereits 60-jährigen Georg Speckbacher unterstützt. Dieser hatte bereits Erfahrung im Umgang mit der Goaßl durch seinen Beruf als Holzknecht, den er vor dem 2. Weltkrieg ausgeübte.
Gründung Schnalzergruppe
Anfang der 70er-Jahre erinnerten sich die Burschen unseres Trachtenvereins an den alten Brauch die Fuhrmannsgoaßl unter musikalischer Begleitung zu schwingen.
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Gründung Alphornbläser
1966Die Gebrüder Soja verwirklichten sich Mitte der 60er Jahre den Wunsch eine Alphornbläsergruppe zu gründen. Drei dieser seltenen Instrumente konnten am 14. Mai 1966 in Weisach/Oberstaufen erworben werden. Am 3. Juli gaben die beiden bei der Rauschbergmesse zusammen Ludwig Christlmeier bereits eine erste Kostprobe ihrer Fähigkeiten. Auch beim Gauheimatabend traten Sie noch im selben Jahr auf. Viele Auftritte im In- und Ausland folgten.
Gründung Alphornbläser
Die Gebrüder Soja verwirklichten sich Mitte der 60er Jahre den Wunsch eine Alphornbläsergruppe zu gründen.
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50-jähriges Gründungsfest
1953Festleiter: 1. Bürgermeister Josef Mayer
Stellvertretung Festleiter: 2. Bürgermeister Josef Eisenberger
50-jähriges Gründungsfest
50 Jahre Vereinsgeschichte.
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Neuanfang
1945Durch den Beginn des 2. Weltkrieges kam das Vereinsleben zum Erliegen. Der erste Vereinsjahrtag nach Ende des Krieges musste aufgrund der schlechten Lebensmittelsituation mehrmals verschoben werden. Die Angehörigen der Gefallenen und Vermissten sollten auf Wunsch der Vorstandschaft nach der kirchlichen Feier noch bewirtet werden. Um dies zu ermöglichen wurden unter den Vereinsmitgliedern Brot- und Fleischmarken gesammelt.
Bereits im Herbst 1945 begann das Vereinsleben neu aufzublühen. Beim Brandler und beim Fritz‘n wurde sobald es ging wieder geprobt. Auch fand am 16.12. diesen Jahres bereits eine Generalversammlung mit Neuwahlen statt. Vorstand Otto Pertl konnte sich einer einsatzfreudigen Mannschaft erfreuen und somit wurden Pläne für die Renovierungen von Almhütte, Kriegerdenkmal und Rauschbergkreuz geschmiedet. Im Februar des folge Jahres fand beim Neuwirt der erste Vereinsball statt. Darauf folgte ein Almtanz am Ostermontag im Kurhaus. 1947 feierte man die silberne Hochzeit des Vereinsvorstandes ganz im Stil einer „grünen“-Hochzeit. Der Saal des Hotel zur Post war brechend voll. Die Vereinsmitglieder schenkten dem Jubelpaar eine Zimmereinrichtung samt geschnitzten Kronleuchter, welcher den Sternentanz darstellte.
Die Mitgliederzahl stieg in diesen Jahren auf über 300 an. Dabei war es nicht ungewöhnlich, dass davon auch 200 Mitglieder an den Generalversammlungen teilnahmen. Der Vorstand Otto Pertl und seine Vorstandschaft konnten angesichts der anstehenden Planungen zum 50-jährigen Gründungsjubiläum zum Weitermachen bewegt werden.
Bild Festschrift Seite 13 Gruppenaufnahme Trachtenfest 1950
Neuanfang
Der erste Vereinsjahrtag nach Ende des Krieges.
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Bau des Vereinsheims Almhütte
1936Bilder und Text Chronik PDF von Konrad
In Gemeinschaftsarbeit, hauptsächlich der Holzknechte und Zimmerleute des Vereins, erstand die Almhütte mit dem Tanzboden. Sie ist seitdem Mittelpunkt der jährlichen Waldfeste an den Pfingstfeiertagen.
Bau des Vereinsheims Almhütte
Bau der Vereinshütte.
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Aufstellung des ersten Rauschbergkreuzes
1934Unser Verein ist nach dem Hausberg des Ruhpoldinger Tales benannt und sein Gipfelkreuz hat immer eine wichtige Rolle im Vereinsleben gespielt. Im Jahre 1907 ist erstmals ein ganz einfaches Kreuz errichtet worden. Dies geschah sozusagen als Privatinitiative. Am 10.06.1934 wurde dann erstmals von den „Zellerern“ ein Kreuz aufgestellt und mit kirchlichem Segen eingeweiht. Trotz der beginnenden nationalsozialistischen Herrschaft sind damals 500 Gläubige zu Fuß auf den Rauschberg gestiegen.
Dieses zweite Kreuz ist dann im Winter 1945/46 von einem Sturm umgerissen worden und es war klar, dass wieder ein neues Gipfelkreuz aufgestellt werden sollte. Bei der Generalversammlung am 26.12.1945 wurden die Brüderpaare Sepp und Isi Gruttauer (Häusler) sowie Schorsch und Hans Sojer (Auer) beauftragt die vergoldeten Halbkugeln, die das Kreuz an den drei Enden zierten herunterzuholen. Keine leichte Aufgabe mitten im Winter. Sie sind am nächsten Tag „aufeg’wachet“, den Abstieg erleichterten sie sich dadurch, dass sie sich auf die Kugeln setzten und die Rossgasse hinuntergerutscht sind – sicher eine sportliche Meisterleistung. Bartholomäus Schmucker jun. erneuerte die Vergoldung, was „in der schlechten Zeit“ nur möglich war, weil mehrere Bauern aus den Reihen unserer Mitglieder Butter spendeten. Die Zellerbäuerin stiftete sogar 50 Pfund, damit man das Material zum Vergolden eintauschen konnte, das der Weinseis Bascht brauchte.
Im Frühjahr suchte man am Rauschberg eine geeignete Lärche und wurde neben dem Ebensteig nahe des Hutzenauerkasers am Südhang fündig. Der Baum sollte wegen des mühseligen Transportes nicht zu weit vom Gipfel entfernt sein. Das Umschneiden erwies sich auch wesentlich schwieriger als erwartet. Die Wiegensäge kam immer wieder ins Stocken, da die Lärche so viel Pech absonderte („sie bächete“) – mangels Wasser mussten sich die beteiligten jungen Männer im wahrsten Sinne des Wortes „notdürftig“behelfen. Die Kreuzbalken wurden dann noch an Ort und Stelle gehackt und zum Gipfel transportiert (der Langbalken mit dem Muli, der Querbalken auf den Schultern getragen).
Oben angekommen ergaben sich neue Schwierigkeiten, da der Sand, den der Rappl Michei (Rauchenbichl) neben dem Zement und einer Eisenschiene schon einige Tage vorher mit seinem Muli hinauftransportiert hatte, den Abhang hinuntergeschüttet worden war – die leeren Säcke lagen noch da. So mussten einige noch mal zur Goaßwand hinuntersteigen, neuen Sand zusammenkratzen und zum Gipfel hinauftragen. Allen Schwierigkeiten und der Sabotage zum Trotz konnte das Kreuz dann aber doch aufgestellt werden. Einige der alten Vereinsmitglieder beobachteten von unten wie sich das Kreuz bewegte und befürchteten schon, dass es den Jüngeren umgefallen sei. Am 29.06.1946 wurde das neue Kreuz unter großer Beteiligung der Bevölkerung Ruhpoldings eingeweiht. Obwohl man damals noch nicht mit der Rauschbergbahn fahren konnte sind etwa 1000 Ruhpoldinger mit dem damaligen Kooperator Anton Brandmüller hinaufgestiegen, um die Weihehandlung zu vollziehen. Es wurde aber auch ein fröhliches Fest und auf einer kurzerhand erstellten Bühne wurde getanzt und geplattelt. Alle waren noch froh über das Ende des Krieges und man gelobte immer am Fest Peter und Paul zum Gedenken an die gefallenen Vereinsmitglieder die Rauschbergmesse abzuhalten.
Bartholomäus Schmucker sen. hat dazu folgende Verse geschrieben:
Das Kreuz auf dem Rauschberg soll künden,
dass die Heimat der Helden gedenkt,
die ferne in fremden Ländern
ohne Kreuz in die Erde gesenkt
und die im Meere versanken
an Kretas felsigem Strand
und die in Afrika liegen
im heißen Wüstensand
und die in Russlands Weiten
erstarrt in Schnee und Eis
und die in Deutschland starben
ihr Grab kein Mensch mehr weiß.
Und niemand kann uns sagen,
wo ruhet ihr Gebein.
Das Kreuz auf dem Rauschberg soll allen
im Geiste ihr Denkmal sein.
Dieses Kreuz sollte 42 Jahre auf unser Tal herunterschauen – anlässlich der Bergmesse 1987 wurde aber festgestellt, dass das Holz, das dort oben allen Extremen der Witterung ausgesetzt ist, nicht nur „og’wedat“ sondern stark beschädigt war. Was lag näher, als für die Bergmesse im darauffolgenden Jahr ein neues Kreuz zu errichten. Georg Plenk (Kress) wurde die Organisation übertragen und er fällte am Thomastag eine 35 m hohe Lärche im richtigen Mondzeichen. Die „ Zimmermoastosag“ von Otto Plenk wurde letztmalig in Betrieb genommen und so konnten die Kreuzbalken durch Hans Stief und Sepp Gruttauer, der schon 1946 dabei war, fachgerecht geschnitten werden. Beim Zusammenbauen wurde der Sepp dann vom Geierstanger Siegfried sen. unterstützt, dessen Neffe Hubert die Inschrift „Ihr Berge und Höhen preiset den Herrn“ auf dem Querbalken schnitzte. Max Streibl stiftete eine Gedenktafel, auf der vermerkt ist, dass das Kreuz den Gefallenen der beiden Weltkriege gewidmet ist. Sigi Geierstanger jun vergoldete die Kreuzkugeln. Das alte Kreuz wurde abgebaut und am 17.06.1988 erfolgte die Aufstellung des neuen Kreuzes. Zuvor hatte es der Organisator mit dem Bulldog bis zur Skiabfahrt transportiert, dann kam Valentin Pointner mit zwei Pferden zum Einsatz – das eine von Josef Thullner (Plenker), das andere von Josef Zeller (Großgstatter). Zuletzt wurde das neue Kreuz auf den Schultern vieler Vereinsmitglieder auf den Gipfel getragen. Die Fotos zeigen eindrucksvoll wie viele Helfer begeistert mitgemacht haben.
Die Aktiven brannten am Vorabend der Rauschbergmesse wie schon 1934 und 1946 ein großes Bergfeuer ab und hielten Wache.
Zur Einweihung des neuen Gipfelkreuzes am 19.06.1988, die Pfarrer Josef Mühlbacher vornahm, kamen wieder etwa 1000 Gläubige – diesmal waren aber viele Bahnfahrer dabei.Aufstellung des ersten Rauschbergkreuzes
Das erste Kreuz auf dem Rauschberg.
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Gründung Blechmusi
1925Aufgrund der Unzufriedenheit von Besucher und Vereinsmitgliedern mit der Ruhpoldinger Musikkapelle wurde die Trachtenkapelle D’Rauschberger Zell gegründet. Die Idee eine eigene Vereinsmusik zu gründen brachte Ludwig Jackl vor. Bereits acht Tage später ereignete sich im Faschingshäusl die Gründung der Kapelle. Das Amt des Kapellmeisters übernahm von 1925 bis 1931 Josef Purzeller.
Gründung Blechmusi
Die Trachtenkapelle D’Rauschberger Zell wird gegründet.
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Erstes Waldfest
1919Aufgrund des Unternehmungsgeistes und der Liebe zur Pflege herzlicher Geselligkeit der Rauschberger wurde bereits 1908 am Seehaus ein Seefest am Pfingstmontag veranstaltet. Daraufhin kam es 1919 zum ersten Waldfest im Gasthaus Fritz am Sand. Vor dem ersten Weltkrieg veranstaltete dieses Fest immer der Radfahrverein. Durch die Übernahme der Trachtler veränderte sich das Programm der Veranstaltung. Unterhalten wurden die Besucher mit Blasmusik, Plattlern, Volkstänzen. Auch beim Buam- und Diandllaufen, Sackhüpfen, Kegelscheiben und anderen Späßen ging es immer lustig zu
Erstes Waldfest
Das erste Waldfest im Gasthaus Fritz am Sand.
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Gaufest der D’Rauschberger Zell
191310-jähriges Stiftungsfest ( 23. Gaufest Gauverband 1)
1913 richtete der Gebirgstracht-und Krankenunterstützungs-Vereins ,,D’Rauschberger“ von Zell das 23. Gaufest des Gauverbandes I sowie das eigene 10. Stiftungsfest aus.
Das zusehende Gruppenfoto entstand vor dem Gasthof in Zell.
Gaufest der D’Rauschberger Zell
Das erste Gaufest der D´Rauschberger Zell.
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Gründung Historischen Gruppe
1910Bartholomäus Schmucker kümmerte sich bereits kurz nach der Vereinsgründung um die Wiederbelebung historischer Trachten. Somit entstand noch vor 1910 die Gruppe der „Historischen“. Schmucker ging es vor allem darum, dass die historischen Trachten in ihrer ganzen Vielfalt getragen werden sollen. Durch Ihn waren unsere Historischen farbenprächtig und zahlreichbei vielen Anlässen vertreten. Auch betonte er immer, dass der persönliche Geschmack beim Tragen der Trachten nicht zu kurz kommen dürfte.
Gründung Historischen Gruppe
Bartholomäus Schmucker kümmerte sich kurz nach der Vereinsgründung um die Wiederbelebung historischer Trachten.
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Erste Fahnenweihe
1908Bereits im Jahr1908 stiftete diese Malerfamilie für die „Zellerer“ eine Fahne. Es war offensichtlich nicht ganz einfach den kirchlichen Segen für diese Vereinsfahne zu bekommen. Einer mündlichen Überlieferung von Matthias Staller an Fritz Kecht zufolge wollte der damalige Pfarrer von Ruhpolding die Fahne nicht weihen. Daraufhin ging der Vorstand nach Maria Eck und bat dort um die Weihe. Der Guardian des Klosters beruhigte ihn aber und konnte den Ortspfarrer überzeugen, dass es vernünftiger sei dem Ansinnen der Trachtler nachzukommen. So konnte die Fahnenweihe am 12.7. 1908 stattfinden.
Es sei hier angemerkt, dass die Vorbehalte der Geistlichen gegenüber dieser neuen Bewegung weit verbreitet waren und so kam es öfter nur zu feierlichen Fahnenenthüllungen statt der gewünschten kirchlichen Weihe. Es war das erste große Fest unseres Vereins, bei dem man 100 Mark für die Festmusik zahlte, und es wurden nicht weniger als 49 Pfund Pulver verschossen. Fünf Jahre später richteten die „Zellerer“ bereits das 23.Gaufest des Gauverbandes I aus.
Mit der Mitgliedschaft war automatisch eine Art Krankenkasse verbunden. Hatte man den Jahresbeitrag bezahlt so bestand ein Anrecht auf „Krankenunterstützung“. Dieser soziale Aspekt des Vereins spielte nach dem 1. Weltkrieg eine noch größere Rolle, denn die Hilfe wurde ausgedehnt und jeder Kriegsinvalide bekam eine Unterstützung von 40 Mark. Schwierigkeiten mit den Behörden haben im Laufe der Zeit zur Abschaffung dieser Unterstützungen geführt.
Die Frage, warum ein Trachtenverein eine Fahne braucht und wofür sie bei allen wichtigen Anlässen mitgetragen wird, darf hier sicher unbeantwortet bleiben. Fest steht, dass die Vereinsfahnen unseren Mitgliedern viel bedeuten und sicher immer auch ein äußeres Zeichen für den Zusammenhalt im Verein waren. Die Geschichte unserer Fahnen verdeutlicht aber auch in vieler Hinsicht auch unsere Vereinsgeschichte.
Betrachtet man die Fahnen einmal genauer, was im Allgemeinen nur selten möglich ist. So fallen bei allen drei Entwürfen zwei Dinge besonders auf. Auf der einen Seite finden wir einen Blumenkranz, in dem 1908 nur der Name des Vereins steht. Ruhpolding kommt dabei nur abgekürzt vor. 1953 und 1978 rückt das Ruhpoldinger Gemeindewappen in die Mitte und der Vereinsname findet außen herum seinen Platz. Auf der anderen Fahnenseite befindet sich jeweils ein Motiv von St. Valentin.
Zell ist sicher der siedlungsgeschichtlich älteste Ortsteil unserer Gemeinde. Der Name Zell geht vermutlich auf eine Mönchszelle zurück, die von Inzell aus gegründet worden sein mag. St. Valentin ist um vieles älter als alle anderen Kirchenbauten in unserem Tal, stammt das Langhaus doch noch aus der romanischen Epoche. Ob der „Voita“ – wie diese Kirche im Volksmund genannt wird – auch die erste Kirche Ruhpoldings war, vermag man heute nicht mehr zu sagen. Die jahrhundertelange Wallfahrt zur Kirche des heiligen Valentin und der danebenstehenden Leonhardikapelle sowie das immer wieder aufkommende Streben nach kirchlicher Selbständigkeit zeigen jedoch, welche Bedeutung dieser Kirche im Laufe der Geschichte zugekommen ist. Die Verbundenheit der Ortsbevölkerung spürt man heute vor allem beim Patrozinium und beim Georgiritt, der besonders festlich begangen wird.
Der Name unseres Hausberges leitet sich davon ab, dass es dort Erzvorkommen gab, unter anderem auch das Gemisch aus Blei und Galmei, das man Rausch nennt.
Eine Besonderheit unserer Fahnen ist der jeweilige Fahnenspitz – ein Kranz, der sich um ein Edelweiß rankt. Da diese Form bei den Modellen von 1908 und 1953 verwendet worden war, wollte man sie natürlich auch 1978 haben. So etwas Ausgefallenes war nur leider schwer zu kriegen und noch dazu sehr teuer. Franz Speckbacher wusste eine Gießerei, die in der Lage war, diese für uns traditionelle Form herzustellen. Aber natürlich kostete das wesentlich mehr Geld und die Kasse war im Vorfeld des Festes lehr. Unser Kassier Georg Kastner wusste sich aber wie schon manch anderes Mal zu helfen. Nach einer Beerdigung saß er mit dem damaligen Vorstand Sepp Lanzinger beim Leichentrunk im Gasthof „Alte Post“. Dabei sagte er nur „Mia müssen heit no an Stammtisch!“ Das taten sie dann später auch und dabei jammerte der Schorsch so lange bis es dem Bäcker Hias zu viel wurde und dieser fragte: „Was hast denn Damisch?“ Der Schorsch darauf: „Unser Fahnaspitz is boid teiriger wia ois andene!“ Daraufhin zog der Zellerbäck sein Scheckheft und wollte ihm den entsprechenden Scheck ausstellen. Das nun ließ unser Kassier nicht zu, weil er sich nicht nachsagen lassen wollte, diese Angelegenheit am Biertisch erledigt zu haben. Der großzügige Gönner wurde nochmals offiziell auf seinem Anwesen aufgesucht und die Finanzierung war gesichert. Auch die inzwischen wieder notwendig gewordene Renovierung hat Matthias Huber dankenswerter Weise übernommen.
Erste Fahnenweihe
Am 12.07.1908 wurde die erste Fahne der Zellerer geweiht.
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Gründerzeit
1903In Ruhpolding wurde der erste Trachtenverein im Jahre 1893 durch den Forstmeister Bartolomae gegründet. Man nannte diesen Verein „Die Miesenbacher“ nach der alten Bezeichnung für die Weiße Traun. Das Vereinsleben muss sich vor allem in Mayergschwendt und im Ortskern abgespielt haben. Erst 1883 waren die drei selbständigen Gemeinden Ruhpolding, Zell und Vachenau zusammengelegt worden. Diese neue politische Gemeinde war noch nicht zusammengewachsen und es gab vor allem in Zell noch ein ausgeprägtes Streben nach Eigenständigkeit. Nach mündlicher Überlieferung einiger Gründungsmitglieder waren die Gegensätze zwischen den „Dorferern“ – wie man die Bewohner des Ortskerns und des Geschäftsviertels nannte und der bäuerlichen Bevölkerung von Zell und Vachenau immer noch sehr groß. Der Broibauer Rupert Reischl (1885 – 1976) berichtete noch mit 90 Jahren, dass die Burschen vom Zellerboden bei den Tanzveranstaltungen nicht so gerne gesehen waren und es auch häufig zu Raufereien kam. So taten sie sich zusammen und gründeten am 22.11. 1903 einfach einen eigenen Verein in Zell, wo es ja von alters her eine eigene Kirche und ein Wirtshaus gab, auf das der Rauschberg herabschaute, nach dem nun dieser neue Verein benannt wurde.
Gründungsvorstand war der Triftschustersohn und damalige Bürgermeister Mathias Huber. Die Vorstände wechselten aber in der Folgezeit recht häufig und Franz Embacher, der im Kassenbuch als erstes Gründungsmitglied eingetragen ist, erzählte immer wieder es sei ihnen vor allem um die Geselligkeit gegangen und sie hätten immer alles miteinander ausgemacht. Die Mitgliederzahl stieg innerhalb der ersten Jahre schnell auf über einhundert an, obwohl eine Aufnahmegebühr erhoben wurde. Die Plattlerproben und Vereinskranzl beim Zellerwirt waren immer recht lustig und brachten auch bald etwas Geld in die Vereinskasse. Zu den auswärtigen Festlichkeiten sind unsere Gründungsmitglieder oft mehrere Stunden zu Fuß gegangen oder später mit dem Radl gefahren. Neben den eigenen Aktivitäten trug auch die großzügige Förderung durch die Familie Bredt dazu bei, dass sich der junge Verein so gut entwickeln konnte.
Gründerzeit
In Ruhpolding wurde der erste Trachtenverein im Jahre 1893 durch den Forstmeister Bartolomae gegründet.