Einen nagelneuen Festwagen haben sich die Trachtler des GTEV D’Rauschberger-Zell zugelegt. Allerdings nicht einfach gekauft „von der Stange“ oder bei einem Hersteller bestellt, sondern in monatelanger ehrenamtlicher Arbeit konzipiert und in die Tat umgesetzt. So lief viel Wasser die Traun hinunter, bis das schmucke Gefährt fertiggestellt war und der TÜV seinen Segen zur geprüften Straßenreife gab. Mittlerweile hat der gefällige Eigenbau bereits seine ersten großen Feuertaufen mit Bravour bestanden: sowohl beim Georgiritt im September hinüber nach St. Valentin in Zell als auch während des Oktoberfestzugs in der  Landeshauptstadt zog der Wagen mitsamt dem Pferdegespann vom Aschenauer-Bauern und den Trachtlern im Festtagsgewand tausendfach die Blicke auf sich.

Nachdem der alte Festwagen in die Jahre gekommen war, machte man sich von Seiten der Vorstandschaft und des Ausschusses Gedanken über eine Neuanschaffung. Allerdings wollte man die Vereinskasse bei dem Vorhaben nicht überstrapazieren und so reifte der Entschluss, mit einem tatkräftigen Team die Idee von Grund auf umzusetzen. So kam Eins zum Anderen. Zum Glück fand man in Burgkirchen und Lauter gebrauchte Achsen. Sie wurden komplett überholt und sandgestrahlt, das Chassis neu geschweißt, Räder mit Auflauf- und Feststellbremse montiert sowie die Elektrik installiert. Die Balustrade mit den ausgeschweiften Fichtenbrettern hat in Teilen einen in dezentem Grün gehaltenen Anstrich bekommen. Beidseitig verstärkt das gewohnte Vereinszeichen noch den optischen Eindruck. Bequeme Sitzbänke mit Fleckerlteppich-Auflage bieten ausreichend Platz für sechzehn Personen, gut erreichbar per Heckeinstieg über eine Klapptreppe. Auch für zwei Kutscher besteht genügend Beinfreiheit. Es ist nicht zu hoch gegriffen, wenn von einigen hundert Stunden die Rede ist, die die beteiligten Mitglieder für das Projekt ehrenamtlich geleistet haben.  Ganz zu schweigen von der Unterstützung und dem verarbeiteten Material,  das von  Ruhpoldinger Firmen zur Verfügung gestellt wurde. Jedenfalls ist man dank dieser enormen Gemeinschaftsleistung für die Trachtenfeste in den kommenden Jahr gut gerüstet.   ls